Finnlandblogger René Schwarz nutzte Corona als Chance
Noch mehr als das Homeoffice liebt der Blogger das "Mökki-Office" im finnischen Wald
Finnlandblogger René Schwarz: „Ich versuche immer positiv zu denken “
Wer sich im deutschsprachigen Raum für Finnland interessiert, kommt kaum an seinem Blog FinnTouch vorbei. René Schwarz ist so etwas wie ein inoffizieller „Finnlandbotschafter“, dem mittlerweile Tausende in den sozialen Netzwerken folgen. Als selbstständiger Texter und Blogger versuchte er, trotz aller Sorgen die Coronakrise als Chance zu nutzen und entwickelte mit seiner „Kalsarikännit“-Sendung ein völlig neuartiges Onlineformat.
Anfang März war der Schock groß
- Eigentlich hatte ich vor, in diesem Jahr auf meinem Blog verstärkt auf das Thema „Reisen“ zu setzen und noch mehr Artikel zu diesem Thema zu veröffentlichen. Dann kam Anfang März Corona dazwischen und versetzte mich erst einmal für ein paar Tage in Schockstarre, berichtet René.
Seit 2016 schreibt der halbe Finne auf FinnTouch.de über seine zweite Heimat, gibt dort Reisetipps, macht Interviews mit finnischen Bands oder stellt finnische Lebensmittel vor. Schon mehr als zehn Jahre lang ist er selbstständig tätig als Texter und Autor für verschiedene Kunden.
- Natürlich machte ich mir erstmal große Sorgen, wie es für mich beruflich weitergehen soll. Keiner konnte schließlich erahnen, wie lange dieser Lockdown anhalten würde und was das wirtschaftlich für meine Kunden und damit auch meine Aufträge bedeuten würde, gibt René zu.
Home-Office nicht als Neuland, sondern bekanntes Terrain
Die Befürchtungen sollten sich in diesem Fall zum Glück nicht bewahrheiten. So brachen Renés Aufträge nicht ein. Im Gegenteil:
- Irgendwie kamen plötzlich sämtliche Kunden gleichzeitig an und wollten etwas von mir. So fiel es mir nicht schwer, schnell wieder positiv zu denken, lächelt der Blogger.
Im Gegensatz zu vielen anderen, für die das plötzliche Arbeiten im Home-Office absolutes Neuland war, änderte sich für René wenig. Schon seit Jahren übt er seine Tätigkeit hauptsächlich von zu Hause aus und liebt daran vor allem die Flexibilität.
- Ich kann morgens meinen kleinen Sohn Jari in den Kindergarten bringen und nachmittags mit ihm spielen, wenn ich das möchte. Dafür sitze ich oft noch bis spät abends am Computer, was mir überhaupt nichts ausmacht, erläutert er begeistert.
Die Kontaktbeschränkungen nutzte er dazu, um umso konzentrierter mit seiner Arbeit voranzukommen – und um schließlich sogar noch etwas Neues zu entwickeln.
Mit Onlinetastings Finnlandfreunde zusammenbringen
- Schon länger hatte ich die Absicht, Tastingabende mit finnischen Getränken zu organisieren. Dies sollte eigentlich in einer Bar oder einem Restaurant stattfinden. Doch dann kam Corona dazwischen. Ein guter Freund lud mich zum Onlinetasting einer deutschen Brauerei ein. Da kam mir die Idee: Warum machen wir das nicht mit finnischen Bieren und anderen Getränken?
Aus dem kreativen Einfall wurde schnell ein ganz konkretes Konzept entwickelt. Zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Mari Raatikainen, die den Onlineshop Little Finland betreibt, lud René schon am 03. April zur ersten „Kalsarikännit“-Sendung ein – live übertragen auf der Facebookseite des Blogs. Die Follower konnten vorab ein Tastingpaket bestellen und während der Show mit dem Finnlandblogger aus der Ferne anstoßen. Ein Konzept, das aufging.
- Wir hatten sofort mehr als 50 Finnlandfreunde am Start, die das Paket bestellt hatten und sich über den Livechat rege mit mir und auch untereinander austauschten. Bis heute haben wir schon sieben Sendungen gemacht, darunter eine zum 19. Geburtstag von Kirami aus einem original finnischen Badefass. Es ist eine richtig tolle Community entstanden und viele sind jedes Mal mit dabei. Ohne Corona wäre es dazu in dieser Form nie gekommen, überlegt René.
Durch die „Kalsarikännit“-Sendungen bereitete der Finnlandenthusiast nicht nur zahlreichen Menschen ein paar kurzweilige Stunden in einer schwierigen Zeit, sondern sorgte damit auch dafür, dass das Familienunternehmen Little Finland und er selbst finanziell weitgehend unbeschadet den Lockdown überstanden.
- Nach einer Sommerpause machen wir Ende August weiter, dann wird es ein Spezial zum Thema Finnland vs. Schweden geben. Und ich habe noch einige interessante Themen im Kopf!
„Am meisten habe ich das Element Wasser vermisst“
Obwohl René Schwarz die Coronakrise als Chance zu nutzen wusste, gab es natürlich dennoch Dinge, die ihm während dieser Zeit fehlten.
„Am meisten habe ich das Element Wasser vermisst“, gibt er zu.
Seit Jahren schon geht René zum Ausgleich zur Arbeit im Home-Office regelmäßig schwimmen und saunieren. Das war nun über mehrere Monate überhaupt nicht möglich.
„Umso mehr habe ich mich gefreut, bei unserer Livesendung aus dem Kirami-Badefass beim Händler Holzimgarten endlich mal wieder ins Wasser steigen zu können.“
Der alljährlichen Sommerreise nach Finnland fiebert der Blogger ganz besonders entgegen.
„Wir werden im Rahmen von Kooperationen ein paar spannende Orte besuchen und darüber auf FinnTouch berichten. Ich bin sehr happy, dass auch zusammen mit Kirami wieder ein tolles gemeinsames Projekt geplant ist“, lässt René durchblicken.
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